Zu heiß

Da ich ohne Internetverbindung war, habe ich die letzten beiden Tage mal zusammengefasst.
Am Donnerstag war es zu heiß, um lange herum zu laufen. Alle Passanten gingen auf der Straßenseite, wo es im Schatten der Häuser ein wenig erträglicher war. Ich habe mich daher immer mal wieder in ein Café zurück gezogen. Die Temperaturen lagen hoch in den Dreißigern. Nachdem Hans angekommen war, sind wir in seine alte Heimat gefahren. Hier in Rupea bei unseren Gastgebern gab es typisch rumänisches Essen. Eine Gemüsesuppe mit Pute, verschiedene Beilagen, frisch gebackenes Brot und eine Art Kohlroulade (Sarmale). Dazu einen hiesigen Weißwein und Tuica, einen selbstgebrannten Schnaps.
Am Freitag hatte mir Hans dann den Ort gezeigt, an dem er aufgewachsen ist. Wir haben auch ein paar alte deutsche Bewohner besucht. Dies war für mich eine vollkommen andere Welt und es passt in den Erfahrungsschatz, den ich auf dieser Urlaubsreise sammeln durfte. Dazu gehört auch eine Kommunikation ohne Worte, wenn man sich nur verstehen will.
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Die Bilder zeigen ein paar Ansichten aus Tirgu Mures und das frisch geschnittene Brot

Völlig Radlos

Heute habe ich bei einer Partnerfirma, Fa. Fimatex, der Fa. Wiedemann hier in Tirgu Mures mein Fahrrad zum Rücktransport abgegeben. Nicht nur die Chefin war freundlich und zuvorkommend, es fanden sich sofort ein paar freundliche Helfer, die mir beim Verpacken zur Hand gingen. Besser gesagt, es mir aus der Hand nahmen.
Jetzt schaue ich mir völlig radlos die Stadt zu Fuss an. Eine Kleinstadt mit einer gut erhaltenen schönen Innenstadt, die zum Flanieren einlädt.
Morgen trifft auch Hans hier ein. Dann steht ein Besuch bei seiner Verwandtschaft an.

Zug fahren in Raten

Als ich das Ticket für den Zug nach Tirgu Mures kaufen wollte, musste ich leider feststellen, dass eine Mitnahme meines Fahrrades nur bis Brasov möglich war. Jedenfalls nach Auskunft der Angestellten am Schalter. Also nur für die Hälfte der Strecke von etwas über 300km. Danach sei es nur noch ein Personenzug. Über eventuelle andere Anschlusszüge konnte oder wollte sie mir keine Auskunft geben. Also kaufte ich zumindest erst einmal ein Ticket bis Brasov für einen früheren Zug.
In Brasov konnte ich dann eine Fahrkarte für mich für den zuerst geplanten Zug erstehen. Wegen des Fahrrades sollte ich beim Schaffner nachfragen, was ich dann auch tat. Hier konnte ich das Rad anstandslos einladen und auch ein ‘Bilet’ für das Rad erwerben. Allerdings hat er ganz vergessen, mir den Beleg zu geben. :-)
Die Fahrt war sehr kurzweilig, auch wenn sie alleine für den zweiten Teil sechs Stunden dauerte. Die Landschaft war wirklich reizvoll, da es sehr gebirgig war und immer an einem Fluss entlang ging. Zudem waren sehr viele Menschen mit der Heuernte beschäftigt, was immer wieder reizvolle Motive ergab. Hier in Tirgu Mures bin ich privat untergebracht.
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Foto: Gleisübergang in Rumänien und Landschaften während der Zugfahrt

Bukarest

Um einen kleinen Überblick zu bekommen, habe ich heute eine Runde mit dem Rad durch Bukarest gedreht. Am interessantesten fand ich den ‘Parcul Cismigiu’, das ist der älteste Park hier, und die historische Altstadt. Allerdings konnte ich mich auch nur auf den Bereich der Innenstadt konzentrieren. Die Altstadt wurde zum größten Teil renoviert und es stehen nicht, wie in den meisten Gegenden Rumäniens, neue Gebäude neben total zerfallenen. Doch die anderen Stadtteile in Bukarest geben leider ein dürftiges Bild ab.
Wer das abgebildete Auto fährt, steht ja drauf. Die anderen Bilder zeigen die orthodoxe Kirche ‘Manastirea Stavropoleos’ aus dem Jahre 1724 und die Strada Stavropoleos mit dem Palast der CEC Bank, der ältesten Bankgesellschaft, aus dem Jahr 1864.


Immer noch umlagert

Es ist eigentlich verwunderlich. Obwohl ich nicht mehr auf Fahrradtour bin, erweckt man mit dem Anhänger hinter dem Radel die Neugierde der Leute. Die Umlagerung meines Fahrrades im Zug lag dann aber doch an der Überfüllung im Abteil. Trotzdem kann es sofort zu einem Gespräch mit den jungen Leuten, als sie bemerkten, dass das Rad zu mir gehört. Das Gleiche passierte vor dem Hotel in Bukarest. Kaum war ich vorgefahren, standen drei Hotelangestellte um mich herum und holten erst einmal jemanden, der Englisch konnte. Ich brauchte eine Weile bis ich endlich zur Rezeption kam. Zum Glück hatte ich zuvor am Bahnhof schon gegessen. Ich war das erste Mal mit einem Fahrrad im ‘McDrive’, na ja, mehr zu Fuss, es war aber auch mehr ein Go’in – siehe Foto.
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Da ich so spät hier ankam, werde ich zwei Nächte bleiben und mir morgen Bukarest ansehen.

Abschied auf Raten

Mir wurde gesagt, ich solle noch ein wenig Sonne posten.
Da ich Tulcea heute verlasse, nehme ich mit den Impressionen vom Bootsanleger auch vorerst Abschied von der Donau. Auch wenn ich aller Voraussicht nach in der übernächsten Woche noch einmal zurückkehre.
Das letzte Foto ist eine Hafenkneipe, die an der Schnittstelle des Bahnhofes, des Busbahnhofes und der Anlegestellen liegt. Ein wunderbarer Platz zum Beobachten von Leuten.

Soviel Strapazen für ein paar Fotos

Heute morgen war ich schon um 04:30 Uhr auf dem Weg zum Strand. Da die Sonne am Horizont des Meeres aufgehen sollte, hoffte ich auf ein paar schöne Fotos. Also hatte ich mich in langer Hose und Pullover auf den Weg gemacht, da ich mich ein wenig vor den Mücken schützen wollte, was sich dann auch als erforderlich erweisen sollte. Nicht nur ich wartete am Strand auf die Sonne. Es hatten sich auch ein paar Überbleibsel aus der Stranddisco auf einem Steg versammelt, die die Nacht ausklingen ließen. Mir sind ein paar tolle Fotos gelungen. Leider keine mit dem Handy, die ich hier hätte posten können. Ich hatte es auch ein wenig eilig, da ich um viertel nach sechs schon wieder an der Fähre sein musste. Zu früh, wie ich feststellen musste, da ich erst für die zweite um halb acht eingeteilt war. Ich hatte das Glück, dass mich dann zwei Rumänen auf einen Kaffee eingeladen haben. Dafür wurde einfach mal der Cafébesitzer aufgeweckt.
Am Nachmittag gelang es mir, einen Priester zu überreden, sich in seiner Kirche fotografieren zu lassen. Ich hatte es vorgestern schon einmal bei ihm probiert, doch da reagierte er gar nicht.
Und dann waren da noch ein paar Tierarten, die ich im hiesigen Seeaqarium fotografieren konnte. (Die Pelikane waren nur ausgestopft.)
Welche von ihnen befindet sich wohl in der gelben Terrine?


Flusskilometer 0, am Meer und wieder keine Pelikane

Die Fahrt mit dem Schnellboot dauerte 1 1/2 Stunden und die Hitze war ertragbar. Allerdings musste ich feststellen, dass das Schild für den Flusskilometer 0 auf der gegenüberliegenden Donauseite stand, daher war es nur mit einem Boot zu erreichen.
Auch auf einem Ausflug zu einem Deltasee ließen sich keine Pelikane blicken. Aus diesem Grund waren die ‘Schwäne’ auf meinem Foto die interessantesten Vögel heute.
Dafür hatte ich am Abend doch noch den abschließenden Weg zum Meer gefunden. Und der war diesmal echt kurz.
Mit meinem heutigen Koordinaten war damit wohl auch der östlichste Punkt meiner Reise erreicht.
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Es geht weiter

Nein, nicht mit dem Fahrrad. Sondern nun steht erst mal der Plan für die nächsten Tage. Ich muss sagen, dass einem das Planen hier nicht so ganz einfach gemacht wird. Entweder will man dich nicht verstehen oder man weiss es, sagt es aber nicht, da der Verdienst ja im Vordergrund steht. Also mache ich viele Wege zu Fuss und doppelt, wobei es beim zweiten Mal dann doch geht, weil ich einfach gewartet habe bis die Person vom ersten Mal nicht mehr da ist. Und fuer den naechsten Gefragten ist es ploetzlich kein Problem. Aber jetzt scheint es, wieder weiter zu gehen. Und es wird auch Zeit. Auf jeden Fall habe ich mich heute auf mein Rad gesetzt und bin eine Runde durch die Gegend gefahren.
Morgen geht es mit dem Schnellboot nach Sulina. Das heißt, es sind zwei Stunden Sauna und eine Übernachtung in Sulina angesagt. Erst ab dem 17.06. ist es möglich, an einem Tag hin und zurück zu fahren. Auf dem Rückweg am Samstag muss ich auch wieder das Schnellboot nehmen. Da auf dem langsamen Boot der staatlichen Fähre auch der Aufenthalt auf Außenflächen möglich wäre, würde ich lieber diese nehmen, aber die NAVROM fährt samstags nicht. Also wieder schwitzen. Am Samstag folgt eine weitere Übernachtung in Tulcea, bevor es am Sonntag nachmittag dann mit dem Zug nach Bukarest geht. Nach einer Übernachtung in Bukarest fahre ich Montag weiter mit dem Zug nach Tirgu Mures, wo ich dann voraussichtlich Hans treffen werde. Alles weitere wird dann neu geplant.
Einen Kilometer 0 habe ich heute aber schon gefunden, der zwar für das Ende meiner Radtour steht, aber nicht für das Ende oder den Anfang der Flusskilometer der Donau.